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Abreise der Fregatte Novara

Im April 1857 setzte die SMS Novara in Triest die Segel zur ersten und einzigen Weltumsegelung der österreichischen Marine. Nach über 550 Tagen auf See konnten einige naturwissenschaftliche, medizinische und geografische Erkenntnisse gewonnen werden.

Abreise der Fregatte Novara


An Bord der Novara war eine 352-Mann-Besatzung, darunter auch einige Botaniker. Während der gesamten Rundfahrt herrschte extremer Platzmangel. Um gegen die Verbreitung von Infektionskrankheiten anzukämpfen, wurden erste präventive, hygienische Maßnahmen angewendet. Dazu gehören Impfstoffe und leicht zu reinigendes Emailgeschirr.

Das Ziel der Weltumsegelung war die Erkundung neuer Länder, Tiere und Pflanzen. Die von Erzherzog Maximilians in Auftrag gegebene Reise hatte auch einen politischen und wirtschaftlichen Hintergrund (Kolonialisierung). Bis heute hat das Schiff dank der Weltumseglung internationale Berühmtheit erlangt. Auch die Reiseberichte wurden Bestseller.

Aufnahme und Verbreitung

Der letzte Stopp der Novara war Valparaíso in Chile (17.4.–11.5. 1859) und wurde zur Aufnahme von Proviant für die Heimfahrt nach Triest genutzt. Dort wurden die Nüsse abgeladen und nach Ybbs gebracht.

Aufnahme und Verbreitung


Chile ist bis heute ein Hauptexporteur für Nüsse. Entweder wurden generell Nüsse für die ganze Mannschaft gekauft oder einzelne Mitglieder haben zur Selbstversorgung welche an Bord genommen. Nach der Ankunft in Triest am 24. 8. 1959 zerstreute sich die Besatzung wieder in alle Richtungen der Monarchie. So dürfte auch der „Nusspflanzer“ nach Ybbs gekommen sein.

1859–1861 wurde die ehemalige Kaserne zu einem Versorgungshaus umgebaut und viele Arbeiter strömten dorthin. 1879 gab es die erste Erwähnung dieser roten Nuss in Ybbs.

Blütezeit der roten Nuss

In Ybbs sah man das Potential der roten Nuss, deswegen wurde sie dort in größeren Mengen angebaut. Sie war vor allem in den Konditoreien Wiens beliebt. Außerdem wurden mit der Nuss einige Experimente durchgeführt.

Blütezeit der roten Nuss


Der Zufall hat es gewollt, dass der Industrielle Guido Rütgers (1832 – 1892) aus persönlichem Interesse im Raume Ybbs die größte Baumschule Mitteleuropas gründete. Nach seinem tragischen Tod übernahm Otto Trunner 1914 die Baumschule, weil er das Vermarktungspotential der roten Nuss erkannte. Ganze Alleen wurden im Einzugsgebiet von Wien geschaffen, um die Bäcker mit der wertvollen Backzutat zu versorgen.

1933 wurde die Nuss in das deutsche Nussinventar als „Geisenheim 1239“ aufgenommen. In den 1930er Jahren wurden von der Forschungsanstalt für Garten- und Weinbau in Geisenheim/Rheingau zahlreiche Experimente mit dieser Nusssorte durchgeführt. Es entstanden nicht wenige Sorten der roten Walnuss, die allesamt von der roten Donaunuss aus Ybbs abstammen.

In Vergessenheit geraten

Während des Zweiten Weltkrieges schwand der Bestand der Bäume in Ybbs rasant. Seitdem geriet die rote Donaunuss immer mehr in Vergessenheit. Auch das Interesse der Gesellschaft sank.

In Vergessenheit geraten


Doch nach dem Zweiten Weltkrieg geriet die rote Donaunuss, wie viele alte Sorten, wieder in Vergessenheit. Zudem wurde der Baumbestand in Ybbs beeinträchtigt. Die meisten Altbestände versanken beim Bau des Kraftwerks Ybbs-Persenbeug in der Donau. Nach den Kriegen fielen sie der profanen, aber verständlichen Nachfrage nach Brennholz zum Opfer.

Auch die Alleen im Wiener Neustädter Bereich, die für die Wiener Konditoren die heiß begehrten Nüsse lieferten, verschwanden und wurden nicht mehr aufgeforstet. In Ybbs gibt es heutzutage nur noch 13 mehr als 100 Jahre alte Bäume.